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Die wahren Kosten von Gewerbeabfällen (Kostenpunkte, von denen Sie nichts wussten)

11. Januar 2024

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min. Lesezeit

Die Kosten des Abfallmanagements halten kleine und mittlere Unternehmen mitunter davon ab, ihren Abfall umweltfreundlicher zu entsorgen. Ein vernachlässigtes Abfallmanagement geht jedoch mit versteckten Kosten einher, die ein Unternehmen letztlich noch teurer zu stehen kommen.

Erfahren Sie mehr zu diesen versteckten Kosten und den Möglichkeiten, wie Sie das Abfallmanagement in Ihrem Unternehmen von einem kostenzentrierten in ein gewinnorientiertes Aufgabenfeld verwandeln können.

In diesem Blogeintrag befassen wir uns mit:

  • Den Aspekten des Abfallmanagements, die Ihr Unternehmen bei der Kostenkalkulation mit einbeziehen muss
  • Den versteckten Kosten, die Ihr Abfallmanagement kostspieliger machen
  • Methoden, wie Sie versteckte und andere Kosten vermeiden und Ihr Abfallmanagement rentabel gestalten

Was bedeutet Abfallmanagement?

Das Abfallmanagement umfasst die Sammlung, den Transport, die Entsorgung, das Recycling und die Überwachung von Abfällen. Es ist ein wesentlicher Bestandteil des Nachhaltigkeitsengagements und der diesbezüglichen Praktiken in Ihrem Unternehmen. 

In Deutschland sind 3,6 Millionen Unternehmen für ihre Abfallentsorgung zuständig, anders als es bei Haushalten der Fall ist. Für einen effizienten Managementplan im Sinne der fünfstufigen Abfallhierarchie müssen Abfälle in verschiedene Entsorgungsbereiche unterteilt werden, darunter das Materialrecycling (Papier, Kunststoff und Glas), bestimmte Abfallströme (elektrische Geräte, Elektronik und Möbel) und die Verbrennung zur energetischen Verwertung von Mischabfällen, die nicht getrennt werden können.

Die Deponierung unbehandelter Abfälle ist in Deutschland inzwischen verboten.

Warum ist Abfallmanagement wichtig?

Abfallmanagement ist für Unternehmen ein außerordentlich wichtiger Aufgabenbereich. Es bietet zudem viele Vorteile, die es für Ihr Unternehmen attraktiv machen:

  • Abfall- und Kostenreduzierung: Weniger Materialeinkäufe und ein vermindertes Abfallaufkommen schlagen sich in geringeren Kosten nieder. Ihr Unternehmen gibt weniger für die Abfallsammlung und entsorgung aus. Über das Jahr gesehen kann es sich dabei um beträchtliche Einsparungen handeln.
  • Verbessertes Recycling: Ihr Unternehmen kann durch eine stärkere Sensibilisierung für Recyclingmethoden und die Vorteile des Recyclings das Abfallvolumen und die damit verbundene Umweltbelastung verringern.
  • Einhaltung von Vorschriften: Ein verbessertes Abfallmanagement erleichtert Ihrem Unternehmen die Einhaltung von Vorschriften wie der Deutschen Gewerbeabfallverordnung (2017). Diese hat zum Ziel, durch Abfalltrennung das Recycling zu fördern und die Deponierung von Abfällen auf 10 % zu reduzieren. Die Berichterstattung im Rahmen des Abfallmanagements ist die Grundlage für korrekte ESG-Berichte ohne Greenwashing-Risiko und fördert die Einhaltung von EU-Vorgaben wie etwa der Richtlinie zu umweltbezogenen Aussagen.
  • Gesteigerte Leistung: Effizientes Abfallmanagement zugunsten der Nachhaltigkeit stärkt die Glaubwürdigkeit gegenüber Stakeholdern, was wiederum der langfristigen finanziellen Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zugutekommt.

Wie hoch sind die Kosten des Abfallmanagements in Ihrem Unternehmen?

Der Abfall eines Unternehmens ist abhängig von den Tätigkeiten und kann in Bezug auf die Zusammensetzung und das Volumen variieren.

Das Volumen der Abfallströme ist für die Abfallmanagementkosten in mehrerer Hinsicht entscheidend, darunter die Geräteart und Größe und der erforderliche Aufwand, um den Abfall in verschiedene Ströme zu unterteilen. So gehören beispielsweise Papier und Pappe zu demselben Strom, werden aber bei hohem Volumen getrennt sortiert.

Unternehmen müssen die Kapitalkosten wie auch die Betriebskosten beim Abfallmanagement berücksichtigen. Die Kapitalkosten sind hoch und betreffen Investitionen, die ihren Wert länger als ein Jahr beibehalten. Betriebskosten sind laufende Kosten, die mehrmals im Jahr anfallen.

Kapitalkosten

Bei den Kapital- und Fixkosten für das Abfallmanagement handelt es sich üblicherweise um einmalige Ausgaben, etwa für Raum und Gerätschaften.

  • Raum: Je nach Betrieb und Tätigkeiten müssen an verschiedenen Arbeitsplätzen und der zentralen Abfallsammlung spezielle Bereiche für den Abfall zugewiesen werden.
  • Gerätschaften: Die Behälter zur Abfallsammlung und sortierung reichen von einfachen und herkömmlichen bis hin zu hochmodernen intelligenten Optionen, für die eine Software zur Überwachung der Sammlung, Abholung und Berichterstattung benötigt wird. Bei größeren Unternehmen, die in der Herstellung und im Vertrieb tätig sind, kommt möglicherweise auch eine Ballenpresse zum Einsatz. Geräte müssen gewartet und an einem bestimmten Punkt ersetzt werden.

Betriebskosten

Die betrieblichen Kosten des Abfallmanagements variieren je nach Abfallvolumen. Hinzu kommen die betrieblichen Fixkosten, wie etwa das Personal, das in Ihrem Unternehmen beschäftigt ist.

  • Personal: Das für das Entsorgungsmanagement zuständige Personal muss Gerätschaften inspizieren und warten, Audits durchführen, Rechnungen stellen, Dienstleistungen verwalten und die Einhaltung der Vorschriften sicherstellen.
  • Abholung: Die Häufigkeit der Abfallabholung kann festgelegt oder variabel sein, je nach dem Programm, für das sich Ihr Unternehmen entschieden hat. Die Kosten fallen dann je nach Abfalltonnage unterschiedlich aus. Es besteht auch die Möglichkeit einer Abholung nach Bedarf. In diesem Fall sind die Abholungs- und Tonnagekosten variabel.
  • Entsorgungsmethode: Die Entsorgungsmethoden variieren und gehen je nach dem Land, in dem Ihr Unternehmen ansässig ist, mit unterschiedlichen Kosten einher. Für die Sammlungs- und Transportkosten sind aber die Abfallstromvolumen ausschlaggebend.

Die versteckten Kosten des Abfallmanagements

Abgesehen von den offensichtlichen Kosten kann unzulängliches Abfallmanagement auch versteckte (und vermeidbare) Kosten erzeugen – mit wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen. 

Häufige betriebliche und verhaltensspezifische Fehler sind:

  • Unsachgemäße Trennung: Landen verwertbare Produkte am Ende ihrer Lebensdauer im Restmüll und nicht in den für sie vorgesehenen Behältern, erhöht sich dadurch das Abfallvolumen, das Ihr Unternehmen in Deponien entsorgt. Für jede Tonne Abfall, die einer Deponie oder Verbrennungsanlage zugeführt wird, erheben die meisten EU-Länder eine kräftige Steuer. In manchen Ländern, darunter auch Deutschland, ist die Deponierung unbehandelter Abfälle verboten. 
  • Falsche Sortierung: Sortiert Ihr Unternehmen die Abfälle nicht richtig, muss das Recyclingcenter diese Aufgabe erledigen. Entsprechend höher sind dann Ihre Kosten. Eine mangelhafte Sortierung führt zum Verlust verwertbarer Materialien und verhindert damit die Herstellung kosteneffizienter Nebenprodukte. Dieser Aspekt ist äußerst wichtig, wenn Ihr Unternehmen den Materialkreislauf schließen und nach dem Kreislaufprinzip wirtschaften möchte. 
  • Unzureichende Mitarbeiter:innenschulung: Versäumt es Ihr Unternehmen, das Personal über die einschlägigen Best Practices und Vorschriften aufzuklären, können teure Fehler die Folge sein. Die unzulängliche Trennung oder die Kontaminierung verwertbaren Materials vermindert die Effizienz des Abfallmanagements und verursacht zusätzliche Kosten und Bußgelder. 
  • Kosten des Abfallmanagements: Unsachgemäßes Abfallmanagement kann einen unnötigen und hohen Verwaltungsaufwand nach sich ziehen. Ein mehrfaches Lieferantenmanagement für verschiedene Abfallströme oder die Suche nach speziellen Lieferanten für bestimmte Ströme wie gefährlichen Abfall kann leicht zu einer Überforderung der Mitarbeiter:innen führen. Angesichts zahlreicher Verträge und Verhandlungen, der Rechnungsstellung, der Koordination und der Überprüfung der Regeleinhaltung aufseiten der Lieferanten kann sich das Abfallmanagement komplex und ineffizient gestalten. Hinzu kommt, dass durch die separate Bearbeitung mehrere Datenquellen entstehen, was die Analyse und Berichterstattung erschwert. Ein erhöhtes Greenwashing-Risiko aufgrund eventuell falscher Rückschlüsse ist die Folge. Einige Unternehmen lösen dieses Problem, indem sie ihr gesamtes Abfallmanagement einer großen Recyclingfirma übertragen. Dienstleistungen dieser Art sind allerdings entsprechend teuer.
  • Nichteinhaltung der Vorschriften: Nicht alle Unternehmen haben das erforderliche Know-how zur Verwaltung und Entsorgung verschiedener Abfallströme, zu Recyclingquoten und anderen relevanten Aspekten. Mangelnde Sachkenntnis birgt das Risiko, dass Umweltvorschriften nicht eingehalten werden und Bußgelder anfallen. Dies kann zu einer negativen Presseberichterstattung führen, die der Marke schadet. Eine genaue Analyse des Abfallmanagements ist zudem zur Einhaltung der Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung in Unternehmen (CSRD) erforderlich.

Möglichkeiten, beim Abfallmanagement Kosten zu sparen

Mit einem soliden Abfallmanagementprogramm erhalten Sie einen genaueren Überblick über den Abfall, den Ihr Unternehmen erzeugt. Sie können ermitteln, was recycelt und was weggeworfen wurde und in welchen Tätigkeitsbereichen mehr Abfall generiert wird.

Knapp 90 % der Gewerbeabfälle werden nach wie vor nicht sortiert und landen in Verbrennungsanlagen. Es bestehen jedoch verschiedene Möglichkeiten, wie die Kosten des Abfallmanagements gesenkt werden können:

  • Abfall reduzieren oder verhindern, indem Neukäufe oder die Materialnutzung überdacht werden und mögliche Produkte und Dienstleistungen in Betracht gezogen werden, wie zum Beispiel wiederaufladbare Batterien oder nachfüllbare Druckerpatronen.
  • Wiederverwenden ist besser als Recyceln. Erwägen Sie, eine routinemäßige Reparatur und Überholung von Produkten einzuführen. Verwenden Sie Materialien möglichst wieder oder überlassen sie anderen zur Wiederaufarbeitung. Eine direkte Weitergabe an lokale Unternehmen, die Materialien benötigen, ist die optimale Lösung.
  • Materialien recyceln, die nicht wiederverwendet werden können. Prüfen Sie, wie effizient Ihre bestehenden Recyclingverträge sind, und ermitteln Sie gegebenenfalls neue Recyclingcenter und lokale Abfallmärkte. Erarbeiten Sie intern ein System zur Abfallsammlung und -lagerung, das Ihren spezifischen Bedürfnissen entspricht.

„Die Einnahmen aus Ihrem Abfallmaterial können die Kosten des Abfallmanagementprozesses decken. Einkünfte aus hochwertigen verwertbaren Materialien können die oft hohen Kosten aufwiegen, die mit der Entsorgung nicht verwertbarer Materialien wie gefährlicher Abfälle und Güter verbunden sind“, erklärt Gary Lewis, CEO von Resourcify.

 

Optimieren Sie Ihr Abfallmanagement, um die Wiederverwendung und das Recycling anzukurbeln und die Kosten zu senken. Das können Sie tun:

  • Eine Datenbank erstellen und verwenden, mit der Sie die Abfallströme, Entsorgungswege und Mengen sowie die Quellen verwertbarer Gegenstände erfassen und analysieren
  • Stärkeren Wert auf die Sortierung wertvoller Abfallströme legen, indem die Mitarbeiter:innen zu den Abfallquellen geschult werden
  • Leistungskennzahlen (KPIs) zur Bewertung und Überwachung des Abfallmanagementsystems bestimmen
  • Die Recyclingquote Ihres Unternehmens berechnen und überwachen
  • Die Behältergrößen und Abholungsintervalle überdenken und Verträge mit Ihren Recyclingfirmen neu verhandeln 

Vom Abfall zum Kreislaufprinzip in drei einfachen Schritten

Gegenstände am Ende Ihrer Lebensdauer gelten heute nicht mehr als Abfall, der automatisch in einer Deponie oder Verbrennungsanlage landet. In einer Kreislaufwirtschaft sind sie eine wertvolle Ressource zur Materialgewinnung und Wiederaufarbeitung. 

Mit den folgenden drei einfachen Schritten fördern Sie das Kreislaufprinzip und reduzieren Sie die Kosten:

  1. Digitalisieren: Verwenden Sie eine einzige digitale Plattform, auf der Sie das Abfallmanagement verschiedener Standorte und Abteilungen in Vorbereitung für viele Abfall- und Entsorgungsunternehmen zentralisieren. Damit sparen Sie Zeit bei der Rechnungsstellung und Koordination, verringern die versteckten Kosten und verbessern die Effizienz des Entsorgungsmanagements.
  2. Optimieren: Eine zentralisierte, umfassende Abfalldatenbank erhöht die Transparenz und Zuverlässigkeit von Analysen und Folgerungen. Durch den so gewonnenen Überblick kann Ihr Unternehmen Kosten sparen, indem es die Handhabung vor Ort, den Transport, den Materialfluss von Wertstoffen und die Regeleinhaltung bei Dienstleistungsverträgen verbessert. Die Daten ermöglichen auch Leistungsvergleiche. Sie können mit einem internen Pilotprojekt beginnen und eine Basis für die Erfolgsmessung schaffen, bevor sie ein Konzept umsetzen.
  3. Profitieren: Wenn Sie Ihre Abläufe auf diese Weise straffen, können Sie Ihre gesamten Entsorgungskosten um bis zu 40 % reduzieren. Resourcify hat dies durch die Steigerung der Recyclingquoten auf 76 % erreicht und so eine insgesamt bessere Rendite erzielt.
Finden Sie jetzt heraus, wie viel Sie einsparen können.

Ein effizientes Abfallmanagementprogramm zahlt sich aus und kann für Ihr Unternehmen gewinnbringend sein, indem es die verstecken Kosten und mögliche Bußgelder minimiert. 

Ein solches Programm hat den Vorteil, die betrieblichen Umweltauswirkungen und Kohlendioxidemissionen zu reduzieren und den Beitrag Ihres Unternehmens zu einer Kreislaufwirtschaft zu steigern.

 

Der einfache Einsparrechner von Resourcify verschafft Ihnen einen Überblick zur Effizienz des Abfallmanagementsystems Ihres Unternehmens. Sie brauchen dazu nur ein paar Fragen zu beantworten. Probieren Sie unseren Einsparrechner jetzt aus, um die Kosten Ihres Abfallmanagements zu senken und Ihren ökologischen Fußabdruck zu verbessern.

 

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